Immer wieder werden wir gefragt, warum es heutzutage noch eine Anlaufstelle wie Strong! braucht. Die Antwort darauf fällt uns leider sehr leicht. Sicherlich hat sich in den letzten Jahrzehnten vieles verbessert. Wo vor 30 bis 40 Jahren ein gelungenes Coming-out eine Ausnahme war, ist dies inzwischen für viele LGBTIQ*s einfacher und selbstverständlicher geworden. Immer öfter berichten sie auch von sehr positiven Reaktionen auf ihr Coming-out. Diese Entwicklung und die gestiegene Sensibilisierung in der Gesellschaft gegenüber LGBTIQ*-Feindlichkeit erkennen wir auch daran, dass sich immer wieder auch Freund*innen, Angehörige, Lehrer*innen von Betroffenen und pädagogische Fachkräfte bei uns melden. Doch heißt dies noch lange nicht, dass die hämischen Witze und bösen Blicke, das Pöbeln und Mobbing, die Schläge und Tritte aufgehört hätten. All dies gibt es weiterhin: Auf dem Pausenhof, in der Arbeit, im Sportverein, auf der Straße, im Supermarkt und zu Hause. Insbesondere genießen noch nicht alle trans* und Inter*Personen den nötigen Respekt. Und wir wissen, dass die Freiheit der letzten Jahrzehnte leider nicht selbstverständlich, sondern sehr zerbrechlich ist und jeden Tag aufs Neue behauptet werden muss.